Crana Historica 2010

El Conquestadore

 

Festival der Geschichte, so der Beiname dieses mittelalterlichen Spectaculums. Wobei in Kronach nicht nur vom Mittelalter die Rede sein kann. Aber mehr dazu später.

Crana, so lautet der historische Name der oberfränkischen Kleinstadt Kronach. Dort steht Deutschlands größte intakte Burganlage, die Festung (oder auch Veste) Rosenberg. Majestätisch thront diese direkt über der geschichtsträchtigen Altstadt Kronachs. Wer mehr hierzu erfahren und sehen will, hier der LINK  zu Wikipedia.

Die Altstadt und natürlich die Veste bieten eine unglaublich stimmige Kulisse für ein derartiges Festival dessen Ruf ich nicht entfliehen konnte. Schon immer mochte ich das Mittelalter sehr. Zugegeben: Auf den heutigen Lebensstandard wollte (oder könnte) ich nicht verzichten… trotzdem mag ich es einfach durch eine solche Kulisse zu schländern und mich mal für einen Tag ein paar hundert Jahre in die Vergangenheit zurückbefördern zu lassen. Immer mit der Beruhigung zu wissen dass es beim Zahnarzt eine Narkose gibt, ich normalerweise nicht an der normalen Grippe sterben muss und dass daheim reichlich Pizza, Pommes und Cola auf mich warten ;)

Da es bekanntlicher Weise ein wenig langweilig ist so einen Ausflug alleine zu machen, musste ich mir natürlich die nötige Unterstützung organisieren. Um es vorweg zu nehmen: Meine Freundin ist nicht so sehr wie ich an solchen Sachen interessiert also musste ich von vorneherein erstmal Verstärkung aus meinem Freundeskreis rekrutieren. Wer mir gleich einfiel: Die Steffi (Marco’s Frau). Sie war sofort begeistert (im Gegensatz zu Mr. Q) und ohne Sie wären wir wohl gar nicht aufgebrochen. Sie konnte den Marco überzeugen und ich konnte Nicole vor die Tatsache stellen dass Marco und Steffi auch hingehen. Das ist zumindest die Kurzversion meiner Rekrutierungsarbeit… nur so am Rande erwähnt.

Aber nun zu unserem eigentlichen Besuch auf der Veste und auf dem Crana Historica 2010:

Teil des Feldlagers vor der Festung

Am Samstag, dem 22.05.2010 starteten Nicole und ich in Forchheim über Burgellern auf nach Kronach. Ich hätte nicht gedacht dass Kronach so weit von uns entfernt ist. Zugegeben… ich hatte mich vorher auch nicht so richtig schlau gemacht… aber von uns aus bis Kronach sind es gute 100 km. Die Anfahrt zu den Quiners verlief ohne Probleme. Von dort aus hat Marco das Steuer seiner silbernen Rakete übernommen und hat uns sicher zum Schützenplatz in Kronach gefahren. Was ich spontan mit dieser Fahrt in Verbindung bringe sind die müffelnden Rapsfelder in der Kronacher Gegend. Nur die Bamberger Mälzerei stinkt mehr vor sich hin. Ich möchte jetzt nicht lügen… aber ich glaube von Burgellern aus hatten wir trotzdem noch eine knappe Stunde Fahrt bis nach Kronach vor uns. Bei dem vielen getratsche kam einem die Fahrt jedoch nicht einmal halb so lange vor.

Am Schützenplatz angekommen waren wir erstmal ein wenig überrascht. Es war einer der offiziellen Parkplätze fürs Crana Historica und trotzdem standen kaum Autos da. Wir haben uns nochmals vergewissert dass wir a) den 22. Mai haben und b) das Fest auch in diesem Jahr stattfindet. Tatsächlich haben wir uns zur richtigen Zeit am richtigen Ort befunden, denn der Festbus fuhr gerade an. Mir ist ein kleiner Stein vom Herzen gefallen als ich diesen sah. Die Busfahrer waren guter Dinge, scherzten und verlangen für die Fahrt 1,50 € pro Person. Das ist schon okay, denke ich. Ihr fragt euch jetzt warum ich von „den Busfahrern“ rede. Tja… es waren 4 Busfahrer für nur einen Bus und sprachen sich ab wer fahren soll. Sehr lustig.

Wir vier Ausflügler saßen mit schätzungsweise einer Handvoll anderer Festivalbesucher ganz alleine in dem großen Linienbus. Ich war etwas skeptisch, denn ich habe eigentlich mit mehr Feedback aus der Bevölkerung gerechnet. Auch die Stadt selbst (Kronach) hat verhältnismäßig wenig Werbung für das Fest gemacht. Ein kleines Plakat und einen kleinen Pfeil zum Parkplatz. Mehr habe ich nicht gesehen. Aber ich will nicht wieder vom eigentlichen Thema abschweifen. Dies Busfahrt durch die kleinen Gassen der Altstadt und dem steilen Berg zur Burg hinauf war sehr interessant. Verrückt, welche Nerven aus Stahl so ein Busfahrer haben muss. Nach ein paar Minuten kamen wir am Fuß der Veste an und machten uns auf den Weg zum Kassenhäuschen. Wir entschieden uns für das Tagesticket ohne Zugang zur Musikbühne für 7,50 € pro Kopf. Ein angemessener Obolus, wie ich empfinde.

Das besagte Chinesenbild

Marco machte ab diesem Moment immer mal wieder Gebrauch von seiner neuen Fotokamera. Gerne stellte er uns auf seinen Aufnahmen immer schön mit dem Gesicht zur Sonne, die so grell war dass einem nichts anderes übrig blieb als die Augen zuzukneifen und ins Licht zu lächeln. Wie eine Gruppe Chinesen muss das ausgesehen haben.

Marco präsentierte sich als prima Fremdenführer. Man könnte fast meinen er hat die Burg selbst errichtet. Vielleicht einmal in einem früheren Leben ;)

Als wir das große Tor zur Feste durchschritten und auf die Festungsmauern stiegen um die Aussicht zu genießen erspähten wir das Burgcafè. Nach genau 5 Minuten der Bewegung und des Staunens kam der erste Durst und Hunger auf. Gleich stürzten wir uns auf Eis und Getränke. Wir saßen in der schönen Grünanlage und genossen das gute Wetter. Mit dem Eis als Stärkung gingen wir dann ins Festungsinnere und liefen gemütlich durch den im Hof aufgebauten Markt. Dazu gab es noch ein Feldlager und die Bastion, die wir durchstreiften. Nicht nur Mittelalterliche Lagerstätten waren zu besichtigen, sondern auch Soldaten aus der napoleonischen Zeit waren am Start.  Nicht vergessen zu erwähnen sind auch die Hauptbühne (zu der wir mit unserer Tageskarte jedoch keinen Zutritt hatten) und die Wallbühne auf welcher Theatervorführungen, Schaukampf, ect. aufgeführt wurden, was wir aber nicht angeschaut haben… wie waren immer mit essen beschäftigt ;)

Der Dude,der restliche Feuerspieß und Nicole

Da wären wir auch beim Thema: Das Essen war wirklich sehr lecker. Die belegten Fladen, der Feuerspieß (feuriges Putenfleisch mit Brot um einen Spieß gewickelt), das Knoblauchbrot und die Shrimps bleiben unvergessen. Gerne würde ich genau jetzt einen solchen Feuerspieß verspeisen… hach… – Dude… schreib weiter…böser Dude… nicht mehr ans Essen denken-

Alles in allem war das Crana Historica 2010  für jeden Mittelalterfan geeignet (nicht nur für Gruftis). Für Jung und Alt war wirklich etwas geboten und die Stimmung, das ganze Flair, war einfach genial. Das Preis- /Leistungsverhältnis war okay und wie gerade geschrieben: Das Essen war super. Gerne werden wir beim nächsten Mal wieder dabei sein (ich spreche hier einfach mal für alle… nicht dass ich sie zwingen muss… äh mochte)

Dude und Marco… easy mit Kanonen

Um den Bericht allerdings zu komplettieren muss ich noch anmerken dass wir den Abend dann gemütlich in der Kronacher Altstadt ausklingen ließen und uns so gegen 22 Uhr auf den Rückweg zur Quinjonero-Ranch gemacht haben, wo wir dann noch eine ganze Weile gemütlich zusammen saßen. Den Rest des Heimwegs habe ich als einzige wache Person im Auto verbracht und hatte eine langweilige Nachtfahrt zurück nach hause.

So… das war mein erster Post als Autor hier in Marcos schönem Blog.

Es grüßt euch alle,

der Dude

 

One comment

  • 11. Juni 2010 - 08:07 | Permalink

    Ich darf vorstellen – Dude! Seines Zeichens Freund, Zockerkumpel, Arbeitskollege, Leidensgenosse und mehr ;). Mir wollte zu unserem Ausflug irgendwie nicht richtiges einfallen, also hab ich den Initiator gebeten das zu tun. Und ich muss sagen, dass hat er doch richtig klasse gemacht oder? :good:

    Ich hoffe sehr, dass der gute Dude noch öfters hier die Feder schwingen wird! :mail:

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