Quincy's World!

Lange genug mussten wir ja warten bis wir endlich einen weiteren Teil der „Harry Potter“-Reihe im bewundern dürfen. Ok – selbstverfreilich haben meine Frau und ich schon alle Teile gelesen und wissen daher wie’s ausgeht, dennoch sind die Filme der Reihe ein Highlight im Kino-Jahr, dass wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten.

Mein fleißiges Schwesterlein hatte die Karten schon besorgt und so konnten wir locker flockig vor dem Kino-Besuch noch was futtern gehen (ich sag jetzt nicht was es gab. Ich muss mir sowieso immer anhören, dass sich mein ganzes Leben nur ums Essen dreht – keine Ahnung wie die Leute da drauf kommen :D ).

Schließlich saßen wir im bequemen Kinosessel und warteten gespannt auf den neuesten Teil der Serie. Spannend soll er sein, haben wir gehört. Düster auch und dennoch der schlechteste der Reihe. Mal sehen, wie er uns gefallen würde.

Ums kurz zu machen: gut hat er uns gefallen. Dennoch hatte er meiner Meinung nach doch ziemliche Schwächen. Aber der Reihe nach (ohne zuviel von der Handlung zu verraten). Der Film beginnt mit einem düsteren Vorspann. Überhaupt sind die Farben dieses Teils mit keinem vorher zu vergleichen (so hatte wirklich jeder Teil etwas besonderes – bei diesem hier sind es für mich die besonderen Farben und die Kamera-Führung). Ich mag den Film in dieser Hinsicht sehr. Die Farben sind der jeweiligen Stimmung des Filmes wunderbar angepasst. Überwiegend düster, hart mit viel Kontrast. Manchmal wirken die Farben (wie ich heute schon woanders lesen konnte) wie „ausgesaugt“.

Besonders gut und stimmig fand ich dies bei einer Verfolgungsjagd durch ein Feld (am Fuchsbau der Weasley’s gelegen). Ich konnte mich daran gar nicht satt sehen. Auch die schauspielerische Leistung war klasse! Herrlich war wie immer mein Lieblingsdarsteller: Alan Rickman – aka Severus Snape. Leider hatte er nur sehr wenige Szenen (bei McGonagall war das leider noch schlimmer), doch diese waren wie immer wunderbar. Alle Bewegungen, jeder Blick, jedes exakt ausgesprochene Wort – einfach köstlich. Auch das Dreiergespann Harry/Ron/Hermine agierte gewohnt gut, wobei Hermine dieses mal etwas weniger Szenen hatte, Ron dafür etwas mehr. Rupert Grint kann hier sein komödiantisches Talent voll auspielen und hat viele Lacher auf seiner Seite. Genau wie Luna :D

Leider ist das aber auch der negative Teil meiner Kritik. Denn auch wenn der Film vom Schnitt, von den Farben, der Kameraführung und den schauspielerischen Leistungen sehr gut war, fehlen doch sehr viele Schlüsselszenen aus dem Buch. Auch (wie ich finde) sehr wichtige. Man hat fast das Gefühl, ganz Hogwarts wäre Voldemorts Liebeszauber erlegen, denn überall sieht man knutschende Pärchen oder aber Singles, die zu knutschenden Pärchen werden wollen. Das geht zu kosten des Kampfes gegen Voldemort. Das kommt einfach nicht gut genug raus.

Aber damit hätte ich gut leben können, wenn mich der Schluss nicht so enttäuscht hätte. Nur die letzten 15 Minuten widmet man sich wieder der eigentlichen Sache. Man beginnt wieder bildgewaltig mit der Reise von Dumbledore und Harry um einen der 7 Horcruxe zu suchen. Wie gesagt, die Bilder sind wirklich beindruckend, dennoch ist die Reise recht schnell vorbei. Der Rest wird in ein paar Sekunden erzählt – und das leider auch noch falsch. Der Schluss endet dramatisch (Buchleser wissen wie immer mehr), jedoch wird dieser Schluss von Hermines Rat an Harry sich von Ron nicht beim knutschen erwischen zu lassen fast schon ins lächerliche gezogen. Aber vielleicht bin ich hier etwas zu streng.

Wenn ich den Film nochmals revue passieren lasse, dann fällt mir auf, dass mir die Musik gar nicht aufgefallen ist. Letztlich jedoch war der Film gut. Er hatte seine Schwächen, doch ich denke es ist sehr schwer eine so komplexe Reihe in 2 Stunden Film zu pressen.

Mein Urteil: 4 von 5 irgendwas (Sterne, Burger, Katzen oder was ihr wollt – da muss ich mir nochwas einfallen lassen, oder ihr entscheidet das :) ) – und: ich werde ihn mir nochmal ansehen.

[Rating:4/5]