Dieses Jahr habe ich einfach nicht soviel Zeit für meine Tomaten wie ich gerne hätte. Kinderzimmerrenovierung, Badrenovierung, Besorgungen für den neuen Erdenbürger – da bleibt einfach nicht mehr viel Zeit für andere Hobbies über. Und so ist es nicht verwunderlich, dass mir die Tomaten heuer nicht soviel Freude machen wie sonst.
Gleich mehrere Problemchen muss ich nun durch meine Nachlässigkeit bekämpfen.
Als allererstes hat sich bei mir die Blütenendfäule gezeigt. Hierbei werden die Unterseiten der Früchte wässrig braun, oftmals fallen die befallenen Stellen etwas ein. Ursache ist hier ein Kalziummangel bei den Pflanzen. Ich habe die befallenen Früchte entfernt. Mir ist aufgefallen, dass die Blütenendfäule vornehmlich bei Pflanzen auftrat, die einen recht kleinen Topf abgekommen hatten (leider hatte ich heuer zuwenige große Töpfe und scheute die finanziellen Opfer für 10 weitere Töpfe). Bei Pflanzen die mehr Erde zur Verfügung hatten, war die Blütenendfäule fast gar kein Thema. Das ist mir eine Lehre eine gewisse Topfgröße nicht zu unterschreiten. Diese Geschichte ist zwar ärgerlich, aber nicht weiter dramatisch.Normalerweise haben Gärtnerböden keinen (oder recht selten) Kalziummangel – da meine Tomaten jedoch im Topf stehen, kann dies wohl doch passieren. Meine Maßnahme dagegen war erstmal eine Düngergabe, die ich recht bald wiederholen werde. Ansonsten lasse ich alles (auch die wohl viel zu kleinen Töpfe) mal einfach laufen.
Für mich wesentlich unangenehmer ist der Befall meiner Lieblinge mit Mehltau gewesen. Leider habe ich dies erst dieses Wochenende bemerkt und leider waren schon fast alle Pflanzen arg befallen. Sowas nervt mich tierisch, denn ich denke diesen Pilz kann man recht gut in Schach halten. Aber wenn man wochenlang nicht richtig schaut und teilweise andere gießen lässt, dann wirds schon nicht mehr so einfach.
Letzlich habe ich große Teile des Blattwerks entfernt. Und zwar nicht nur die befallenen Blätter, sondern auch Blätter die die Nachbarpflanze berühren. Nun sehen die Pflanzen teilweise schon recht nackt aus. Ich sehe so etwas zwar immer wieder bei Gärtnerkollegen (also so Tomatenpflanzen, die nur noch Früchte tragen und fast keine Blätter mehr – angeblich haben die Pflanzen dann mehr Kraft für die Früchte), aber für mich ist das nichts. Für mich muss die Pflanze irgendwo noch nach Pflanze aussehen.
Ich hoffe dass sich damit der Mehltau einigermaßen in den Griff bekommen läßt. Viel mehr kann man bei diesem Pilz anscheinend nicht tun. Im Internet habe ich noch gelesen, dass ein sogenannter „Lebermooser“-Extrakt helfen soll. Dies ist anscheinend eine Tinktur aus Moos und Alkohol. Die genaue Zusammensetzung kenne ich nicht.
Nun bin ich einfach mal gespannt, wie sich meine Tomaten 2010 noch entwickeln werden. Ich hoffe es kommt trotz Mehltau und Co. noch zu einem Happy End mit vielen leckeren Früchten. Drückt mir die Daumen.