29. Juni 2009 – 06:54
Eigentlich wollte ich hier ein super Plugin einbauen, mit dem schön alle Bücher dargestellt werden, die ich gerade lese oder aber gelesen habe. Aber irgendwie funktioniert das nicht so wie ich will und alle anderen die es gibt mag ich nicht (hmm klingt jetzt irgendwie gequengelt :) ). Deshalb mach ichs halt auf die althergebrachte Blogweise mit einer Kategorie und Tags. So findet man das ja auch (einfach auf Kategorie / Tag „Bücher“ klicken und schon hat man alle „Rezensionen“). Und weil ich das Plugin jetzt ganz abgeschaltet habe, hier nochmal meine schon etwas ältere Meinung zu Krabat. Vorsicht, die Links sind Amazon-Partner-links (nicht das ihr mich aus Versehen noch reich macht) :)
Ich habe das Buch „Krabat“ (Ottfried Preußler) von meiner lieben Simone geschenkt bekommen und auch bei der sich erst bietenden Möglichkeit gelesen. Alles in allem war das Buch nicht schlecht, allerdings hätte Preußler hier doch wesentlich mehr aus dem Stoff machen können. Das Buch beginnt wirklich gut. Es ist einer etwas veraltet erscheinenden Sprache geschrieben (wieso es so gern im Deutschunterricht verwendet wird ist mir daher schleierhaft) und Preußler verwendet auch auch oft Begriffe, die es so im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr gibt (vll war das 1971 noch der Fall).
Alles dreht sich natürlich um Krabat, einen Betteljungen der sich eben mit Betteln so durchs Leben schlägt. Eines Tages wird er durch einen sich immer wiederholenden Traum zu einer Mühle geführt und dort als Lehrjunge „angenommen“. Schon sehr bald findet Krabat heraus, dass hier sehr viel mehr gemahlen wird als nur Korn.
Mehr wird nicht verraten :). Gefallen hat mir die Geschichte an sich. Es ist ein spannendes dunkles Thema. In die Not, Angst und Beklemmung der Müllersknappen konnte ich mich sofort reinversetzen. Allerdings ist die Art und Weise wie Preußler vorgeht nicht so meine Sache. Man erfährt im Laufe der Geschichte kaum etwas über den bösen, geheimnisvollen Müller oder den „Gevatter“ oder gar was dort im „toten Gang“ gemahlen wird. Was für mich schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass die einzelnen Charaktere nur sehr oberflächlich herausgearbeitet sind. Tonda und Michal sind halt gut und nett, der Lyschko ist eine Petze und Yuro der Dumme und das Mädchen eben unschuldig und schön (den Namen des Mädchens erfährt man nicht, Kantorka ist kein Name, sondern die sorbische Bezeichnung für die Vorsingerin der Ostergesänge). Alles zutiefst einfach. Die Geschichte selbst erscheint mir auch nicht als zusammenhängend, sonder eher als Aneinanderreihung von Ereignissen der Müller.
Manches empfinde ich auch als vollkommen sinnlos für die Geschichte, wie zB als Andrusch von „Pumphutt“ erzählt, einem der Zauberei mächtigen Müllersknappen. Etwas später taucht dieser Pumphutt tatsächlich in der Mühle auf, trägt einen Wettstreit mit dem Müller aus, den dieser sogar verliert … und dann geht Pumphutt wieder. AHA. Die Geschichte war so spannend und der Wettstreit der beiden Mächtigen fesselte sehr – aber dann einfach aus, ohne Konsequenz für die Geschichte.
Vollends enttäuscht hat mich der Schluss. Preußler baut hier zwar sehr schön Spannung auf und man bangt mit Krabat, ob er es schafft den Meister zu überlisten. Dann aber ist die ganze Geschichte derart unspektakulär mit 3 Sätzen zu Ende und damit leider auch das Buch.
Man kann natürlich argumentieren, dass die fehlenden Informationen auch nicht wirklich gebraucht werden oder aber sich vieles selber denken kann. Stimmt, aber was dann letztenendes bei rauskommt ist für mich kein Roman, der es wert ist in der Schule als Anschauungsstück zu dienen. Es ist mir zu oberflächlich. Mich interessieren Landschaftsbeschreibungen nicht wirklich, Charakterdarstellungen umso mehr…
Alles in allem ein durchschnittliches Buch. Werde mir jetzt mal den Film holen und bin gespannt ob man es gespannt hat die Geschichte filmisch besser darzustellen…
Bewertung: [Rating:3/5]