Physalis selber ziehen

Physalis Frucht - hmm lecker!

Ich denke fast jeder kennt Physalis als leckere Dekoration im Restaurant. Die schön aussehenden, leuchtend orangen Früchte im eigenen kleinen Lampignon’s sind aber nicht nur eine Augenweide, sie schmecken auch sehr sehr lecker! Deshalb hatte ich im letzten Jahr 3 Pflanzen bestellt und versuchsweise mal im Kübel gezogen. Das Ergebnis war einfach klasse! Die Pflanzen sind sehr pflegeleicht. Sie verlangen einen warmen und sonnigen Standplatz, der etwas vor Wind geschützt sein sollte. Das wars – ab jetzt nur noch regelmäßig gießen (recht hoher Wasserverbrauch) und düngen (ich bevorzuge als Dünger zunächst eine gute Kompostbeigabe, zusätzlich noch die übliche Handvoll Brennessel für den Start. Danach kann man mit Brennesseljauche oder Biodünger weiterdüngen).

Die Pflanzen gediehen wirklich sehr gut und wurden so ca. einen Meter hoch. Sie trugen hervorragend – nur leider immer noch zu wenig. In der Familie brach schon fast ein Kampf um jede reife (später aßen wir sogar die halbreifen) Frucht. Sobald wir abends von der Arbeit heimkamen wurden sofort die Pflanzen nach den Früchten abgegrast. Der Geschmack überbot alles, was wir bisher aus dem Handel kannten. Hmm – sehr lecker! Gegen unsere Früchte schmeckten die aus dem Handel so schlecht, dass wir die Packungen gar nicht ganz essen konnten …Dieses Jahr – da waren wir uns von Anfang an einig, sollten es einige Pflanzen mehr sein (so 10 :whistle: ) – und ich wollte sie aus Samen selber ziehen. Also Saatgut besorgt und mit den Tomatenpflanzen gesät. Die Saat war absolut unproblematisch und kann von jedem nachvollzogen werden.

Physalis-Pflanze mit Blüte und unreifer Frucht
Physalis-Pflanze mit Blüte und unreifer Frucht

Ich habe dann mit den Pflänzchen eigentlich nichts weiter groß veranstaltet. Sobald sie eine gewisse Größe erreicht haben, wurden sie in 9 cm Töpfchen pikiert. Sobald die Temperaturen erträglich wurden, habe ich diese dann mit den Tomaten und Paprika in das Mini-Gewächshaus zur Abhärtung gegeben.

Mittlerweile habe ich sie in ihre endgültigen Gefäße entlassen. Da ich auf Grund der etwas höheren Pflanzenanzahl (heuer so 30 Tomaten und –  ich habe von meinem Kumpel Markus „Bandit“ Walonka nochmal einige Pflanzen erhalten – 15 Physalis) zuwenige Töpfe hatte, mussten sie sich teilweise zu mehreren eine runde Maurersbütte teilen. Ich hoffe sie gedeihen trotzdem ganz gut – Sorgen mache ich mir vor allem wegen des bislang sehr kühlen Wetters.

Noch einige Hinweise zur Physalis:

  • die angebauten Physalis (Physalis peruviana) gehören der Familie der Solanaceae (Nachtschattengewächse) an.
  • sie kann bis zu 1,5 m groß werden und ist in der Regel einjährig – habe aber auch schon von überwinterungen gelesen.
  • Lt. Arche Noah: Kultur unter Glas oder Folie läßt die Pflanzen stark ins Kraut gehen und bringt nicht unbedingt höhere Erträge.
  • Lt. Hüttenhilfe: Der Name „Physalis“ leitet sich vom altgriechischen „physallis“ ab, dieses Wort hatte die Bedeutung von „Blase“.
  • sie kommt in über 110 verschiedenen Arten vor, ist auch unter dem Namen Andenbeere und Kapstachelbeere bekannt.
  • ihre Früchte schmecken verdammt gut (süß-säuerlich) – je unreifer, desto säuerlicher.
  • vorsicht: es gibt auch giftige bzw. ungenießbare Arten. Auch bei den essbaren Arten: nie Blätter oder andere Pflanzenteile essen. Sind leicht giftig, bzw können allergische Reaktionen auslösen.
  • Die Früchte reifen nach der Ernte nicht nach, sie zählen zu den nichtklimakterischen Früchten.
  • Die Früchte der Kapstachelbeere sind reich an Vitamin C (ca. 11 mg/100 g), B1Provitamin A, und Eisen

Ich hoffe ich konnte etwas Euer Interesse für diese unglaublich leckeren und gesunden Früchte wecken. Werde natürlich weiter über das Gedeihen der Pflanzen und das Ergebnis der heurigen Ernte berichten. Dieses Jahr möchten wir auch noch etwas Marmalade aus den Früchten machen, oder aber die Früchte trocknen. Was nur gelingen wird, wenn wir ein paar Früchte vor den Naschkatzen retten können :yes:

Ob das gelingt? :scratch:

2 Comments

  • 9. Juli 2010 - 11:08 | Permalink

    Habe ja auch ein paar von Markus selbstgezogene und die 2 mit dir bestellten. Nachdem die gekauften einen doch deutlichen Wachstumsvorsprung hatten Blühen die schon seit fast 6 Wochen! Da waren die selbstgezogenen dank des super Frühjahrs erst ein paar Zentimeter hoch! Gestern beim gießen habe ich aber auch an diesen die ersten Blüten entdeckt! Man darf also gespannt sein!

  • 12. Juli 2010 - 09:25 | Permalink

    Die von Baldur gekauften (sind ja die selben wie Deine) entwickeln sich aus irgendwelchen Gründen leider nicht nach oben, wie ich es von Physalis eigentlich gewöhnt bin. Sind irgendwie zu „Bodendeckern“ geworden :unsure: – macht aber auch nix, denn sie hängen dennoch übervoll mit Früchten. Freu mich schon auf die ersten reifen Früchte – hhmmmm

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